elioTAX.management: Warum proaktive Steuerberatung heute umso wichtiger ist!

Ein Update zum Ent­wurf des Ver­bands­sank­tio­nen­ge­set­zes und was sich sonst noch ändert.

Wie ist der aktu­el­le Stand zur Ein­füh­rung des Ver­bands­sank­tio­nen­ge­set­zes, was hat es mit der DIN ISO 37301 auf sich und in wel­chem Zusam­men­hang steht das mit einer pro­ak­ti­ven, nach­hal­ti­gen Steu­er­be­ra­tung? Die­sen Fra­gen wid­men wir uns im fol­gen­den Beitrag. 

Stand des Gesetz­ge­bungs­ver­fah­rens
In unse­rem Bei­trag „Ver­bands­sank­tio­nen­ge­setz: Fluch und Segen zugleich?“ vom 31. März 2021 haben wir dar­über berich­tet, was die­ses Gesetz­vor­ha­ben mit sich bringt, wen es betrifft und was zu tun ist, um unan­ge­neh­me Kon­se­quen­zen zu ver­mei­den. Bis­wei­len ruht der See still, was die Umset­zung die­ser Reform­über­le­gun­gen angeht. Kon­kre­tes zum Zeit­plan gibt es wei­ter­hin nicht. Den­noch zei­gen die Viel­zahl der Publi­ka­tio­nen und geführ­ten Dis­kus­sio­nen zu die­sem The­ma, wie essen­ti­ell wich­tig die Ein­füh­rung eines Unter­neh­mens­straf­rechts hier­zu­lan­de zu sein scheint – auch wenn jeder natür­lich hofft, damit selbst nie in Berüh­rung zu kom­men. Da in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit in der Öffent­lich­keit zuneh­mend auch gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­tio­nen, Kir­che und Par­tei­en mit (ver­meint­lich) straf­recht­lich rele­van­tem Fehl­ver­hal­ten auf­fal­len, steht zu befürch­ten, dass das Gesetz nicht nur rein wirt­schaft­lich ori­en­tier­te Unter­neh­men betref­fen kön­nen wird. Gleich­wohl ist zu wün­schen, dass der Gesetz­ge­ber mit dem Reform­be­stre­ben nicht über­re­gu­liert und bald jedes Unter­neh­men unter Gene­ral­ver­dacht stellt, das sich nicht im vor­aus­ei­len­den Gehor­sam einem bis ins Detail aus­ge­klü­gel­ten Com­pli­ance-Manage­ment-Sys­tem unter­wirft. Eben­so wich­tig wäre aus Pra­xis­sicht, dass die viel­fäl­ti­gen „Stake­hol­der“ eines Com­pli­ance-Manage­ment-Sys­tems ihre Erwar­tun­gen gleich­schal­ten. Eine gewis­se Stan­dar­di­sie­rung dürf­te daher für alle Betei­lig­ten – sei­en es die Unter­neh­men einer­seits und die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den ande­rer­seits – von immensem Vor­teil sein. 

Stan­dards kön­nen hel­fen
Und sie­he da, die fina­li­sier­te, inter­na­tio­na­le Norm ISO 37301 wur­de im April 2021 ver­öf­fent­licht und der DIN Spie­gel­aus­schuss (Deut­sches Insti­tut für Normung) hat sich bereits für die natio­na­le Über­nah­me als DIN ISO 37301 aus­ge­spro­chen. Mit ihrer Ver­öf­fent­li­chung wird die deut­sche Fas­sung der DIN ISO 37301 „Com­pli­ance-Manage­ment­sys­te­me – Anfor­de­run­gen mit Anlei­tung zur Anwen­dung“ den zur­zeit in Deutsch­land gel­ten­den Com­pli­ance-Stan­dard DIN ISO 19600 „Com­pli­ance-Manage­ment­sys­te­me – Leit­li­ni­en“ ablö­sen. Mit der Umset­zung der DIN ISO 37301 dürf­te dem Ver­neh­men nach die­ses Jahr noch zu rech­nen sein. Der wesent­li­che Unter­schied zwi­schen den bei­den Nor­men liegt dar­in, dass die DIN ISO 19600 Emp­feh­lun­gen für den Auf­bau, die Ent­wick­lung, die Umset­zung, die Bewer­tung, die Auf­recht­erhal­tung und die Ver­bes­se­rung eines wirk­sa­men Com­pli­ance-Manage­ment-Sys­tems inner­halb einer Orga­ni­sa­ti­on hat. Die DIN ISO 19600 hat folg­lich (nur) emp­feh­len­den Cha­rak­ter. Deren nicht ver­pflich­ten­de Stan­dards ermög­li­chen eine Über­prü­fung durch den IDW PS 980. Die DIN ISO 37301 wird nicht emp­feh­len­den, son­dern ver­pflich­ten­den Cha­rak­ter für wesent­li­che Bestand­tei­le eines adäqua­ten und wirk­sa­men Com­pli­ance-Manage­ment-Sys­tems haben. Auf die­se Wei­se sol­len Unter­neh­men die Mög­lich­keit erhal­ten, die Wirk­sam­keit ihres Com­pli­ance-Manage­ment-Sys­tems von einer unab­hän­gi­gen Stel­le über­prü­fen und zer­ti­fi­zie­ren zu las­sen. Her­aus­zu­stel­len ist, dass die ISO 37301 deut­lich auf die Eta­blie­rung einer Com­pli­ance-Kul­tur abstel­len wird. 

Mehr­wert einer pro­ak­ti­ven Steu­er­be­ra­tung
Gera­de im Tax-Com­pli­ance spie­len die Com­pli­ance-Kul­tur und Kom­mu­ni­ka­ti­on eine zen­tra­le Rol­le. Nur, wenn es gelingt, dass ein Tax-Com­pli­ance-Manage­ment-Sys­tem Ein­zug in den prak­ti­schen All­tag hält, wird es sei­ne vol­le Wir­kung ent­fal­ten. Vor­ge­lebt von den gesetz­li­chen Ver­tre­tern kann es durch gut infor­mier­te Mit­ar­bei­ter im All­tag dazu bei­tra­gen, geset­zes­kon­for­mes Ver­hal­ten zu för­dern, Irr­tü­mer zu ver­mei­den und den Umgang mit Feh­lern zu pro­fes­sio­na­li­sie­ren. Eine pro­ak­ti­ve Steu­er­be­ra­tung leis­tet hier­bei einen immensen Bei­trag; Selbst­ver­ständ­lich bei der Ein­füh­rung eines wirk­sa­men Tax-Com­pli­ance-Manage­ment-Sys­tems, ins­be­son­de­re aber bei der prak­ti­schen Eta­blie­rung eines sol­chen Sys­tems. Durch eine Regel­kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den gesetz­li­chen Ver­tre­tern eines Unter­neh­mens, den ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen im Bereich Finan­zen und dem zustän­di­gen Steu­er­be­ra­ter kön­nen rele­van­te Sach­ver­hal­te und anste­hen­de Unter­neh­mens­ent­schei­dung früh­zei­tig unter Berück­sich­ti­gung steu­er­li­cher Aspek­te beur­teilt wer­den. Ver­tief­te Kennt­nis­se des Steu­er­be­ra­ters zu Unter­neh­mens­sach­ver­hal­ten kön­nen aus steu­er­li­cher Per­spek­ti­ve in Mit­ar­bei­ter­schu­lun­gen zur Sen­si­bi­li­sie­rung bei­tra­gen. Nicht zuletzt die­nen regel­mä­ßi­ge Schu­lun­gen im Steu­er­recht dazu, dass Mit­ar­bei­ter über Pflich­ten infor­miert sind und nach­hal­tig ein Risi­ko­be­wusst­sein ent­wi­ckeln. So ent­steht suk­zes­si­ve eine (Tax-)Compliance-Kultur im Unter­neh­men, die – trotz stän­di­ger Geset­zes­än­de­run­gen und Fort­schrei­bung der Recht­spre­chung – stets aktu­ell ist und sich fort­lau­fend weiterentwickelt. 

Wir bie­ten Ihnen den Mehr­wert einer pro­ak­ti­ven, nach­hal­ti­gen Steu­er­be­ra­tung, denn Tax-Com­pli­ance ist in unse­rem Bera­tungs­an­satz elioTAX.management tief ver­wur­zelt. Wenn Sie mehr dar­über erfah­ren möch­ten, spre­chen Sie uns jeder­zeit ger­ne an. 

UPDATE vom 17.06.2021Der Geset­zes­ent­wurf zum Ver­bands­sank­tio­nen­ge­setz ist geschei­tert.
Mit dem Gesetz zu Unter­neh­mens­sank­tio­nen woll­te die Koali­ti­on wirt­schaft­li­che Kri­mi­na­li­tät bekämp­fen. Nun ist der Ent­wurf end­gül­tig ad acta gelegt wor­den. Gegen­wind kam vor allem aus der Uni­ons­frak­ti­on (Bericht der FAZ vom 09.06.2021). Vor­erst kön­nen Ver­bän­de daher auf­at­men. Aber die Wahl­pro­gram­me eini­ger Par­tei­en deu­ten dar­auf hin, dass das Unter­neh­mens­straf­recht in der kom­men­den Legis­la­tur­pe­ri­ode in die nächs­te Run­de gehen wird. Wir hal­ten Sie auf dem Laufenden.

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