Personal- und Sachmittelgestellung an nach § 116 SGB V ermächtigte Ärzte kein Krankenhauszweckbetrieb

Das FG Müns­ter hat mit Urteil vom 13.01.2021 (vgl. News­bei­trag) die Per­so­nal- und Sach­mit­tel­ge­stel­lung an ermäch­tig­te Kran­ken­haus­ärz­te dem steu­er­be­güns­tig­ten Zweck­be­trieb zuge­ord­net. Dem wider­sprach nun der BFH mit sei­nem Urteil vom 14.12.2023 – V R 28/21.

Nach Auf­fas­sung des BFH fehlt es bereits an einem hin­rei­chen­den Zusam­men­hang der Ein­nah­men aus der Per­so­nal- und Sach­mit­tel­ge­stel­lung mit einer Kran­ken­haus­be­hand­lung. Das Per­so­nal und die Sach­mit­tel des Kran­ken­hau­ses die­nen inso­weit der Behand­lung von Pati­en­ten im Rah­men der Ambu­lan­zen der ermäch­tig­ten Ärz­te, die in ihren Ambu­lan­zen in ihrem über­wie­gend eige­nen Inter­es­se tätig sind. Die ermäch­tig­ten Ärz­te wir­ken dabei zur Sicher­stel­lung der ver­trags­ärzt­li­chen Ver­sor­gung der Ver­si­cher­ten mit, nicht aber inner­halb des Ver­sor­gungs­auf­trags des Krankenhauses.

Im Ergeb­nis erfolgt somit durch den Aus­gleich für die Per­so­nal- und Sach­mit­tel­ge­stel­lung eine Abgel­tung des wirt­schaft­li­chen Nut­zens, den der ermäch­tig­te Arzt aus der Inan­spruch­nah­me der per­so­nel­len und säch­li­chen Res­sour­cen des Kran­ken­hau­ses für sei­ne Behand­lun­gen als ermäch­tig­ter Arzt zieht. Dem ent­spricht es auch, dass die Abrech­nungs­sys­te­me der ermäch­tig­ten Ärz­te über die Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gun­gen einer­seits und unmit­tel­bar durch die Kran­ken­kas­se ande­rer­seits recht­lich strikt getrennt sind.

Abwei­chen­des folgt nach Ansicht des BFH auch nicht aus der bis­he­ri­gen höchst­rich­ter­li­chen Recht­spre­chung zur Abga­be von Medi­ka­men­ten zur Behand­lung von Krebs­er­kran­kun­gen (Zyto­sta­ti­ka) durch eine Kran­ken­haus­apo­the­ke an Pati­en­ten zur anschlie­ßen­den Behand­lung in der eige­nen onko­lo­gi­schen Ambu­lanz des Kran­ken­hau­ses (BFH-Urtei­le vom 31.07.2013 – I R 82/12 und 06.06.2019 – V R 39/17).

Ein­nah­men eines Kran­ken­hau­ses aus der Per­so­nal- und Sach­mit­tel­ge­stel­lung an nach § 116 SGB V ermäch­tig­te Ärz­te – und dem­ge­mäß die die­sen Ein­nah­men zuzu­ord­nen­den Aus­ga­ben – sind daher unver­än­dert als steu­er­pflich­ti­ger wirt­schaft­li­cher Geschäfts­be­trieb ein­zu­ord­nen. Damit erge­ben sich unter Umstän­den ver­schie­dens­te Abgren­zungs­fra­gen, bei deren Beant­wor­tung wir Ihnen selbst­ver­ständ­lich ger­ne behilf­lich sind.

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